Mexiko gehört zu den 17 artenreichsten Ländern der Welt, in denen gemeinsam der Grossteil aller Arten der Welt zu finden ist. Gründe für die besonders hohe Artenvielfalt in Mexiko sind sowohl die Topografie des Landes als auch die verschiedenen Klimazonen und die komplexe Geografie. All diese Faktoren haben dazu beigetragen, dass sich in Mexiko eine solche Bandbreite an Lebensräumen und zum Teil sogar einzigartigen Lebensformen entwickeln konnte.
Mit mehr als 200.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten, beheimatet Mexiko 10 bis 12% aller Spezien der Welt. Mexiko ist mit 707 bekannten Arten, das Land mit der grössten Vielfalt an Reptilen, zweiter betreffend Säugetiere (mit 438 verschiedenen Arten), vierter im Bezug auf Amphibien (290 Arten) und Flora (26.000 Arten).
Mexiko verfügt über 5.700 km Küste und dementsprechend lässt sich auch eine aussergewöhnliche Vielfalt an Meereslebewesen beobachten. Im Golf von Mexiko gibt es mehr als 15.000, darunter Säugetiere, Fische, Meerespflanzen, Korallen und Plankton. Das Belize Barrier Reef, welches entlang der Halbinsel Yucatan und um die Inseln Cozumel und Isla Mujeres verläuft, ist das zweitgrösste der Welt. Hier findet man eine unglaubliche Vielfalt an exotischen Fischen, wie zum Beispiel den grünen Buckelkopf-Papageifisch, den blutroten Juwelenbarsch und den Skorpionfisch. Das Wasser an der Golfküste ist ganzjährig angenehm warm und glasklar, wodurch es der ideale Ort zum Schnorcheln und Tauchen ist. Neben dem Belize Barrier Reef, gibt es in Mexiko noch zahlreiche weitere geschützte Riffe, die einen wichtigen Lebensraum für Wasserschildkröten, Haie, Delfine, Rochen, exotische Fische und Korallen, Seegrässer und Schwämme bilden.
Zur Tagestour: Schnorcheln vor Isla Mujeres
In Mexiko gibt es eine Vielzahl an Walarten, besonders an der Pazifikküste und vor der Küste Baja Californias. Hier findet man zwischen November und März vor allem Buckelwale, Grauwale, Finn- und Blauwale. Die Buckelwale ziehen in den Wintermonaten in kleinen Gruppen an die Westküste Mexikos, um ihre Jungen zur Welt zubringen. Die Männchen erreichen die Küste zuerst, gefolgt von den Weibchen. Sobald die Jungen stark genug sind, ziehen die Wale weiter Richtung Norden. Die Buckelwale gehören zu einer der wenigen grossen Walarten, die in Gruppen jagen. Sie stossen in der Nähe von Fischschwärmen Luftblasen aus, welche eine Art Netz bilden und die Fische gefangen halten, was den Walen dann ermöglicht in Ruhe in den Schwarm zu schwimmen um zu fressen. Oft kann man Buckelwale beobachten, wenn sie nahe an die Wasseroberfläche kommen und die typische „Fontäne“ ausstossen.
Zur Rundreise: Baja California
Trotz des verwirrenden Namens, handelt es sich hierbei weder um eine Wal- noch um eine Haispezies, sondern um die grösste Fischart der Welt. Walhaie werden vor allem durch ihr breites Maul und ihren gefleckten Rücken charakterisiert. Die „freundlichen Riesen“ können bis zu 12 Meter lang und 10 Tonnen schwer werden und ernähren sich hauptsächlich von Plankton. Vor den Inseln Holbox und Contoy der Yucatan-Halbinsel, sowie vor Baja California haben Sie von Mai bis September die Möglichkeit mit Walhaien zu schnorcheln und zu tauchen. 2011 versammelten sich über 400 Walhaie vor der Küste Yucatans, was für Forscher bis heute ein einzigartiges Event ist.
Zur Tagestour: Schnorcheln mit Walhaien
Insgesamt gibt auf der Welt sieben Arten von Wasserschildkröten. Von diesen sieben, kommen sechs Arten jedes Jahr zum Brüten an die Strände Mexikos. Wasserschildkröten verbringen den Grossteil ihres Lebens im Wasser und kommen nur zum Eierlegen an Land. Die Weibchen kehren dabei genau an ihren eigenen Geburtsort zurück. Forscher glauben, dass sich die Schildkröten an dem Magnetfeld der Erde orientieren um den Ort wieder zu finden. Zwischen Juni und November kommen die Schildkröten vor allem an die Strände von Akumal, Rio Lagartos, San Jose del Cabo, Cabo San Lucas, Oaxaca, Manzanillo, Puerto Vallarta, Costa Alegre und Mazatlan. Die Weibchen legen bis zu 200 Eier und wenn es Zeit wird zu schlüpfen, müssen die kleinen Schildkröten selbst ihren Weg ins Meer finden. Die mexikanische Regierung und viele Umweltorganisationen haben Massnahmen ergriffen, um die Brutstellen der Schildkröten zu schützen und das Risiko von Wilderern oder natürlichen Feinden der Schildkröten zu verringern.
Zur Tagestour: Schildkrötenbeobachtung in Akumal
Die Wanderung der Monarchschmetterlinge ist jedes Jahr ein spektakuläres Event in Mexiko und sollte auf keinen Fall verpasst werden, wenn Sie zwischen Oktober und März im Lande sind. Jedes Jahr begeben sich zwischen 60 Millionen und einer Milliarde Monarchfalter auf eine 4.000 km lange Reise, um den Winter in Zentralmexiko zu verbringen. Die Monarchfalter Biosphärenreservate befinden sich im Bundesstaat Michoacan und im Valle de Bravo. Die Reservate haben sich dem Schutz der Schmetterlinge verschrieben und dinf ausserdem UNESCO Weltkulturerbe. Die Schmetterlinge sammeln sich in grossen Gruppen an Kiefern und Oyamel-Tannen und lassen die Bäume orange erscheinen. Es kommt auch vor das Äste unter dem Gewicht eines Schwarms abbrechen. Wenn die Schmetterlinge weiterfliegen, wirken die Schwärme wie Wolken am Himmel und das Schlagen ihrer Flügen klingt wie ein leichter Regen.
Zur Tagestour: Das grosse Flattern im Valle de Bravo
Mexiko beheimatet über 1.000 verschiedene Vogelarten. Für Vogelliebhaber ist Mexiko ein Paradies, da man hier auch Arten findet, die es ausschliesslich in Mexiko gibt.
Über 60 Arten dieser kleinen, bunten Vögel findet man in ganz Mexiko, wovon zirka 15 aussschliesslich in Mexiko anzutreffen sind. Einige der Arten sind nur saisonbedingt in Mexiko zu finden, da sie auf spezielle Pflanzenarten angewiesen sind.
Der Quetzal gehört zur Familie der Trogon-Vögel und ist vor allem durch sein hellgrünes Gefieder und seine langen Schwanzfedern zu erkennen. Das Wort „quetzal“ geht auf die Azteken-Sprache Nahuatl zurück und die Maya und Azteken verehrten diesen Vogel als Gott der Luft. Seine schimmernden grünen Federn stehen für das Frühlingserwachen der Pflanzen und seine langen Schwanzfedern wurden von Herrschern als Kopfschmuck verwendet, was sie symbolisch mit dem Schöpfer Gott Quetzalcoatl verband. Der Quetzal ist ein robuster Vogel und lebt vor allem in den bewaldeten Hochlandschaften Südmexikos.
Der amerikanische Flamingo ist die einzige Flamingoart in Nordamerika und lebt in den Mangrovenwäldern der Halbinsel Yucatan, genauer gesagt in den Regionen Rio Lagartos und Celestun. Während der Brutzeit zwischen April und Juli versammeln sich hier besonders viele Flamingos, allerdings kann man ganzjährig auch nicht-brütende Flamingos beobachten. Diese einzigartig aussehenden Vögel haben ihre langen Beine entwickelt um besser durch das seichte Wasser der Mangrovensümpfe warten zu können. Der amerikanische Flamingo ist ein wenig kleiner als andere Flamingoarten und kann eine Grösse von bis zu 150 cm erreichen. Ausserdem gehören Flamingos mit bis zu 40 Jahren zu den Vogelarten mit der längsten Lebenserwartung.
Zur Tagestour: Flamingobeobachtung in Celestun
In Mexiko gibt es verschieden Arten von Primaten, wobei der Klammeraffe der am meisten gesehene ist. Er lebt hoch in den Baumkronen des Dschungels im Süden von Mexiko und ernährt sich von Früchten, die 25 bis 30 Meter über dem Boden wachsen. Klammeraffen sind sehr soziale Tiere und leben in Gruppen von zirka 30 Tieren. Besonders auffällig sind ihre verhältnismässig langen Gliedmassen und ihr langer Schwanz, den sie auch zum Greifen nutzen. Diese lustigen Primaten können sehr laut werden, vor allem wenn jemand ihr Revier betritt und werfen auch gerne mal mit Ästen nach den „Eindringlingen“. Ihre Schreie kann man am Boden des Dschungels bis zu 1 km weit hören. Besonders in den Ausgrabungsstätten Yaxchilan und Calakmul kann man Bekanntschaft mit Brüllaffen machen.
Zur Tagestour: Yaxchilan & Bonampak
Der Schwarzleguan ist in Westmexiko von Sinaloa bis nach Chiapas im bewaldeten Tiefland zu finden, wo sie sich vor allen in Felsspalten verstecken. Ausserdem sind sie sehr gute Kletterer und halten sich auch oft auf Bäumen auf. Normalerweise sind diese Leguane braun oder grau, allerdings können sie sich sehr gut an ihre Umgebung anpassen. Schwarzleguane sind generell Pflanzenfresser, fressen aber auch kleinere Insekten und Schildkröteneier. Das Jagen und Fangen dieser Leguane ist in Mexiko strengstens verboten, wobei ihr Fleisch in ländlichen Gegenden auch als Delikatesse gilt.
Das amerikanische Krokodil zählt zu den gefährdeten Krokodilarten und lebt in Mangrovensümpfen, Meereslagunen und Flussmündungen im Süden Mexikos. Mit einer Länge von bis zu 6 Metern, können diese Krokodile sehr einschüchternd wirken, allerdings sind Attacken auf Menschen eine Seltenheit, da sie eher Fische, Vögel, kleinere Reptilen und Säugetiere als Nahrung vorziehen. Krokodile können Sie bei Ihrer Mexiko Rundreise vor allem im Canyon del Sumidero begegnen.
Zur Tagestour: Canyon del Sumidero
Der Jaguar, momentan vom Aussterben bedroht, ist ein wichtiges Symbol für die prä-kolumbianische Kultur in Mexiko. Jaguare findet man nur noch in isolierten Gebieten, zum Beispiel in Sonora, Campeche und Tabasco, besonders in der Region Terminos Lagoon, einem der grössten Sumpfgebiete des Landes. Jaguar sind Raubtiere und ihre Bisse sind sehr gefährlich. Die mexikanische Regierung und zahlreiche Tierschutzorganisationen unternehmen Versuche den natürlichen Lebensraum der faszinierenden Raubkatzen wiederherzustellen und zu schützen.
Der gemeine Esel „el burro“ genannt, ist eines von Mexikos Wahrzeichen und wird auf Grund seiner Robustheit oft als Arbeitstier eingesetzt. In Mexiko gibt es mehr als 3 Millionen Esel, was den weltgrösssten Bestand darstellt. Diese Zahl nimmt allerdings kontinuierlich ab, da viele Bauern vom Land in die Städte ziehen und ihre Höfe aufgeben. Der mexikanische Esel ist meist etwas kleiner als andere Eselarten, was ihn jedoch nicht weniger einsatzfähig macht. In ländlichen Gegenden werden Esel eingesetzt, um Vorräte und Wasser zu tragen und Felder zu pflügen.
Mexiko ist auch Lebensraum zahlreicher giftiger Tierarten wie Spinnen, Schlangen, Insekten und Skorpione. Hier einige der gefährlichsten Arten, vor denen Sie sich in Acht nehmen sollten:
In Mexiko findet man zwei äusserst giftige Schlangenarten. Zum einen wäre da die Korallenschlange, die in ganz Mexiko beheimatet ist. Sie ist an Hand ihrer roten, gelb/weissen und schwarzen Streifen leicht zu erkennen. Einheimische nennen diese Schlangenart auch „20-Minuten-Schlange“, da die Überlebenschancen nach 20 Minuten ohne medizinische Versorgung sehr gering werden. Sie leben sehr zurückgezogen in spärlich besiedelten Gebieten, weshalb der Kontakt zu Menschen sehr unwahrscheinlich ist.
Die zweite giftige Schlangenart in Mexiko ist die Klapperschlange. Sie findet man in den gebirgigen trockenen und halb-trockenen Gebieten in Nord- und Zentralmexiko. Die mexikanische Westküsten-Klapperschlange ist besonders wegen ihrer Grösse und ihrem sehr wirksamen Gift bekannt. Generell sind Klapperschlangen braun-gräulich und mit ihrem charakteristischem Schwanzende erzeugen sie das typische Klappergeräusch, wenn sie sich bedroht fühlen.
Über 221 Skorpionarten leben in Mexiko, wovon nur 8 ernsthaft gefährlich für den Menschen sind. Die gifitigen Arten findet man in dem Bundesstaat Durango im Norden Mexikos und auch in den Küstenregionen Jaliscos, Nayarits, Colimas und Michoacans. Skorpione sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber im Sand oder in Felsen. Wenn Sie in diesen Regionen unterwegs sind, ist es empfehlenswert morgens vor dem Anziehen ihre Schuhe zu kontrollieren, da sich Skorpione auch hier gerne verstecken.
Kakteen sind sozusagen ein Symbol für Mexiko und besonders in den dürren Zonen im Norden des Landes wächst eine grosse Vielfalt der hitzeresistenten Pflanzen. Mit rund 900 Arten findet man in Mexiko knapp die Hälfte aller bekannten Kakteenarten. Die bekanntesten Sorten sind wohl der Cardón-Kaktus, derRiesenkaktus, der Kugelkaktus, der Orgelpfeifenkaktus und der Feigenkaktus. Anders als in Europa, werden Kakteen in Mexiko nicht nur als Zierpflanzen verwendet, sondern auch gerne gegessen. Manche Kakteen (z.B. der Nopal) können gegrillt oder gebraten werden oder auch gemischt mit Fruchtsäften in Smoothies getrunken werden.
Diese Kletterpflanze mit dornigen Ästen wächst in ganz Mexiko und ist ein Symbol für die farbenfrohe Kultur des Landes. Die Pflanze wird zwischen 3 und 4 Meter hoch und besonders schön sind die Blüten, die rosa, violet, weiss, orange oder gelb sein können.
Oft sieht man ganze Fassaden bewachsen mit der Bugambilia, welche im warmen, sonnigen Klima besonders gut gedeiht.
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Palmen gelten als besonders resistente und unkomplizierte Pflanzen, weswegen sie auch in ganz Mexiko, von den tropisch-feuchten Gebieten im Süden bis zu den trockenen Wüsten im Norden zu finden sind. Palmenarten können ganz unterschiedlich aussehen, wie zum Beispiel die Königspalme, mit einem geraden weissen Stamm, der bis zu 30 Meter hoch werden kann, oder buschartige Palmen, wie die Guano-Palme, welche von den Mayas zum Abdecken ihrer Hütten verwendet wurde. Manche Palmenarten, wie die Kokospalme tragen auch Früchte und andere wie die sogenannte Zwergpalme werden auch für medizinische Zwecke genutzt.
Orchideen sind wohl eine der schönsten und exotischsten Pflanzen der Welt. Sie wachsen in Mexiko vor allem am Boden, an Bäumen und Felsen in sowohl trockenen als auch subtropischen Klimazonen. Um gedeihen zu können, braucht die Orchidee vor allem einen hohen Unterschied zwischen Tages- und Nachttemperaturen und einen Wechsel aus Trocken- und Feuchtperioden. Mit über 30.000 Arten sind Orchideen eine besonders vielfältige Spezies und ein wunderbares Beispiel für Mexiko´s Pflanzenwelt.