Geplant war der Besuch meines Bruders, der in Queretaro mit seiner Familie für 2 Jahre wohnhaft ist. Und wenn man schon mal nach Mexico fliegt, will man sich natürlich auch andere Sachen ansehen. Wir bekamen eine Empfehlung für das Reisebüro „Buenos-Dias-Mexico“, mit dem wir unsere Individualreise planten. Basierend auf dem Angebot „Mexico Clasico“ erstellten wir unsere Reise.
Mexico soll ja für seine Probleme mit der Sicherheit bekannt sein. Wir hatten uns schon etwas darauf vorbereitet und unsere Geldvorräte systematisch im Gepäck verstreut und Sicherheitskopien unserer Dokumente digital gesichert und im Internet abgelegt. Eben ein bißchen intensiver wie wenn man woanders hinreisen würde.
Nach der Reise können wir allerdings sagen, wir hatten niemals das Gefühl jemand wollte uns bestellen oder berauben. Die Mexikaner sind ein freundliches Volk und mögen es gegrüßt zu werden und reagieren auch mit einem netten Gruß zurück. Man muß sich natürlich schon an verschiedene Grundregeln halten. zB. Betrunken in einem finsteren Stadtteil in der Nacht unterwegs zu sein, ist nicht nur in Mexico City ungeschickt.
Was die Mexikaner jedoch gerne tun ist den freundlichen Touristen etwas übers Ohr zu hauen. Mal falsch rausgeben, zu hohe Preise verlangen, Scheine austauschen, usw… Einfach dem netten Gegenüber etwas auf die Finger schauen dann kommt man gut durch.
Schätzt man die Freundlichkeit eines Fahrers, Guides oder Hotelangestellten darf man diesen gerne mit eine paar Pesos belohnen. Man besucht schließlich ein Land, wo die Leute teilweise recht wenig verdienen und auf Trinkgeld angewiesen sind.
Es nützt auch ungemein in Mexico etwas vom europäischen Tempo Abstand zu nehmen. Dort lebt man etwas lockerer und es dauert manches einfach länger als bei uns. Auf jeden Fall hilft meist Freundlichkeit und Trinkgeld mehr als sich zu ärgern oder gar unhöflich zu werden.
Ein Navi ist auf der Reise sicher zu empfehlen. Die Karten sind aber meist veraltet und ungenau. Es ist schon wichtig sich die Route auf der Karte anzusehen bevor man dann wegfährt.
Beim Autofahren gelten eigentlich nur wenige Regeln. Die wichtigste ist, dass man immer die Anderen genau im Auge behält. Es wird teilweise wild durcheinander gefahren, gehupt, jegliche Verkehrszeichen werden missachtet. Geschwindigkeitsbeschränkungen sind nicht einmal Vorschläge und meist gänzlich zu ignorieren. Einfach dem Rest der Autos anhängen. Trotzdem kommt man in kurzer Zeit in die Fahrerei hinein und schwimmt mit dem Strom mit.
Positiv kann das Parken erwähnt werden. Man findet auch in den größten Städten immer irgendwo einen Parkplatz. Sie sind durch eine großes E gekennzeichnet und werden meist von Personen betreut. Mit wenigen Pesos kann man dann beruhigt sein Auto stehen lassen.
Wenn man auf Urlaub in ein fremdes Land fährt ist immer eine gewisse Vorstellung im Kopf. Wir waren von der Vielfältigkeit der Landschaft, den Städten, der Gebäuden und den kulturellen Unterschieden beeindruckt. Ich kann nur jedem der gerne Mietwagenreisen macht, eine Empfehlung aussprechen. Hier erlebt man so vieles und hat die Möglichkeit derartig verschieden Dinge zu besichtigen. Ausgehend von Kakteenwüste, weiter zum Gebiergszug der Sierre Madre und über subtropische Vegetation bis hin zum Karibikstrand wird einem hier alles geboten. Und noch weitaus mehr steht auf dem Plan. Mehr dazu im folgenden Absatz.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Route „Mexico Clasico“ eine derartige Vielzahl an Sehenswürdigkeiten, Landschaften und Eindrücken bietet, die beinahe keinen Wunsch offen lässt.
Man kommt dann in die Situation an einem Ort länger bleiben zu wollen, weil es einem so gut dort gefällt. Das kommt natürlich stark auf einen selbst und die Ereignisse an, trotzdem eine kleine Liste wo es uns besonders gut gefallen hat und auch wo man vielleicht Zeit sparen könnte.
Puebla: Eine wirklich wunderschöne Stadt! Hier kann man nicht nur so viele Kirchen besichtigen wie man sich nur vorstellen kann. Das Flair ist toll und man kann günstig am Hauptplatz speißen. Hier waren wir leider nur eine Nacht in einem prächtigen kolonialstil Hotel. Es hätten auch zwei sein können.
San Cristobal: Hier sind zwar schon wesentlich mehr Touristen als auf den vorher besuchten Stationen, dennoch ein ganz eigenes Erlebnis. Man kann es kaum beschreiben. Wir wären noch gerne eine Nacht länger geblieben.
Palenque: Mitten im subtropischen Gebiet haben wir uns von der Reise kurz ausgeruht. Hier hat man schon einige anstregende Autotage hinter sich. Das Hotel hatte einen wunderschönen Pool und die Ausgrabungsstätte dort ist auch wirklich beeindruckend.
Was uns nicht so gut gefallten hat war Merida. Die Stadt ist zwar moderner als die Anderen bisher, wirkt aber auch etwas steriler. Dafür haben uns aber die Flamingos und die Mangroven in Celestun um so mehr gefallen.
Schlußendlich bietet sich nach der Rundreise noch die Möglichkeit einige Tage am karibischen Badestrand zu verbringen. Das haben wir in Playa del Carmen gemacht und ist natürlich sehr empfehlenswert.
Man kennt ja die europäische Version des mexikanischen Essens. Wie auch in anderen Ländern darf man sich auch in Mexico einer verbesserten Variante des Bekannten erfreuen.
Ich möchte jetzt nicht auf die Gerichte selbt eingehen, sondern nur einen kurzen Gesamteindruck schildern.
Wir haben immer mutig alles durchprobiert, wenn möglich dort hin wo auch die meisten Mexikaner im Restaurant zu Gast waren. Der Übersetzer (elektronisch oder Buch) hat von den Speisen meist keine Ahnung, auch eine englische Übersetzung ist oft nicht möglich. Schlußendlich bleibt einem nur das Bauchgefühl zum Aussuchen der nächsten Mahlzeit. Es war aber nie etwas dabei das uns nicht schmeckte. Die Hauptfleischsorten wie Rind und Huhn sind fein zubereitet. Schwein findet man ohnehin nur selten. Die grüne (Verde) oder rote (Roja) Sauce verfeinern je nach Wunsch die Speißen mit mehr oder weniger Würze. Dazu gibt es wunschweise köstliches Bier (mir schmeckten besonders die Dunklen) oder verschiedene Weine. Besonders hervorheben kann man auch die einheimischen Früchte. Diese sind einfach herrlich und nicht mit dem was bei uns auf den Tisch kommt zu vergleichen.
Meist genossen wir noch nach den Speisen ein Schlückchen Tequila, was vor diversen Unverträglichkeiten schützen sollte und sehr erfolgreich war.
Besonders bedanken möchte ich mich beim Team von BUENOS-DIAS-MEXICO und speziell bei Esther und Meike. Die Reise war sehr gut organisiert und bei kleinen Problemchen hatten wir die Möglichkeit rund um die Uhr mit dem Handy um Hilfe zu bitten. Bei welchem Reisebüro hat man schon so eine Möglichkeit?
Esther besuchte uns auch noch bei meinem Bruder in Queretaro und brachte uns eine genaue Strassenkarte vor Beginn der Reise.
Nochmal ein Danke an euch, macht nur weiter so!!!